Lifechain – Identitäts- und Rechtemanagement

Projektstatus:

Das Projekt Lifechain hat es sich zum Ziel gesetzt einen Ausblick zu geben, wie in einer sich immer stärker vernetzenden Welt die Datensouveränität des Einzelnen, z.B. von Bürgerinnen und Bürgern, gewährleistet werden kann und dabei ein Höchstmaß an Transparenz erzielt wird. Hierfür wurde ein von Blockchain-Technologie inspirierter Ansatz gewählt und in einem Demonstrator umgesetzt.

Problemstellung:

Mit dem Demonstrator soll veranschaulicht werden, wie bspw. Bürgerinnen und Bürger die Kontrolle über ihre Daten behalten können und mittels Rechtevergabe oder aber auch -entzug aktiv ihre Datensouveränität leben können. Dabei wird in einer blockchainartigen Struktur die Rechteadministration dokumentiert. Mit einigen Erweiterungen ist es zudem möglich das Recht auf Vergessen auch in der blockchainartigen Struktur umzusetzen, sowie Suchprozesse in den Blöcken zu beschleunigen.

Zielgruppe:

Bürger, Industrie, Kommunen

Die Rolle der Verwaltung:

Die öffentliche Verwaltung wird immer wieder mit der Skepsis von Bürgerinnen und Bürgern zur umfangreichen Speicherung von personenbezogenen Daten konfrontiert. Viele Bürgerinnen und Bürger fürchten für die öffentliche Verwaltung „gläsern“ zu werden. Insofern muss es Aufgabe der Verwaltung sein nach Technologien zu suchen bzw. solche einzusetzen die sowohl die benötigte Sicherheit, aber auch die gewünschte Transparenz und Kontrolle für die Daten der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können. Die Verwaltung sieht sich als Ideen- und Impulsgeber für die zukünftige Ausgestaltung des Datenaustauschs zwischen ihr und den Nutzern.

Welche langfrstigen Ziele verfolgt das Projekt, auch im Hinblick auf die Reichweite? Warum möchten Sie das Projekt mit Blockchain umsetzen?

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Lässt sich die Problemstellung einem oder mehreren Themen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zuordnen?

Querschnitt

Was für Daten werden in der Blockchain gespeichert?

Daten die die Erteilung bzw. den Bezug, als auch die Nutzung von Rechten an personenbezogenen Informationen, die selbst nicht in einer Blockchain liegen, dokumentieren.

Gibt es verschiedene Rollen innerhalb der Blockchain-Lösung?

Nein

Wer hat Zugriff auf die Daten in der Blockchain?

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Wer darf neue Blöcke hinzufügen?

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Nach welcher Methode wird ein Konsens zwischen den Knoten hergestellt?

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Werden SmartContracts in der Blockchain abgebildet?

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Sind kryptografische Währungen Bestandteil Ihrer Lösung?

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Evaluation der Blockchain-Konsensverfahren in der öffentlichen Verwaltung

Projektstatus:

In Planung.

Problemstellung:

Das geplante Forschungsvorhaben an der HSBund befasst sich mit alternativen Konsensverfahren. Zentrales Problem bei Blockchain-Lösungen in der öffentlichen Verwaltung ist die Wahl eines Konsens-Verfahrens, welches umsetzbar ist. Das am Häufigsten genutzte Verfahren Proof-of-Work scheint schon allein aufgrund des Energieverbrauchs in der öffentlichen Verwaltung nicht sinnvoll einsetzbar. Darüber hinaus ist die öffentliche Verwaltung klassisch durch eine Über-/Unterordnung zwischen Staat und Bürger gekennzeichnet. Blockchain ist jedoch als Lösung für dezentrale Systeme geschaffen worden, die gerade durch eine fehlende Hierarchie gekennzeichnet sind. Aus diesem Grund sollen die alternativen Konsensverfahren wie Proof-of-Stake, Proof-of-Space, Proof-of-Burn sowie weitere Systeme untersucht und ihre Einsatzmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung bewertet werden. Ein besonderes Augenmerk soll hier auf die Verwendung in hierarchischen Systemen gelegt werden.

Zielgruppe:

Kommunen

Die Rolle der Verwaltung:

Es werden die Einsatzmöglichkeiten in der Verwaltung evaluiert.

Welche langfrstigen Ziele verfolgt das Projekt, auch im Hinblick auf die Reichweite? Warum möchten Sie das Projekt mit Blockchain umsetzen?

Das Forschungsvorhaben soll ein Konsensverfahren zum Ergebnis haben, welches sinnvoll in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann.

Lässt sich die Problemstellung einem oder mehreren Themen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zuordnen?

Forschung & Förderung

Was für Daten werden in der Blockchain gespeichert?

Forschungsdaten

Gibt es verschiedene Rollen innerhalb der Blockchain-Lösung?

Ja

Wer hat Zugriff auf die Daten in der Blockchain?

Öffentlich

Wer darf neue Blöcke hinzufügen?

Ausgewählte Nutzer

Nach welcher Methode wird ein Konsens zwischen den Knoten hergestellt?

noch offen

Werden SmartContracts in der Blockchain abgebildet?

Ja

Sind kryptografische Währungen Bestandteil Ihrer Lösung?

Nein

Notarielle Vollmachten

Projektstatus:

Das Projekt befindet sich in der Anfangsphase der theoretischen Konzeptionierung.

Problemstellung:

Notarielle Vollmachten können derzeit – aus rechtlichen und technischen Gründen – nur in Form einer sogenannten „Ausfertigung“ als gesiegelte Papierurkunde erteilt werden. Künftig sollen notarielle Vollmachten mithilfe der Blockchain-Technologie so digitalisiert werden, dass ein neues Register (unter dem Arbeitstitel „Ausfertigungsregister“) jederzeit erkennen lässt, ob die Vollmacht noch fortbesteht oder bereits widerrufen wurde. Perspektivisch könnten mit dieser Lösung auch andere Formen von Ausfertigungen in die digitale Welt überführt werden, wie etwa vollstreckbare Gerichtsurteile oder Erbscheine.

Zielgruppe:

Bürger, Sonstige alle öffentlichen Stellen, die Ausfertigungen erteilen (also z.B. auch Gerichte)

Die Rolle der Verwaltung:

Die Bundesnotarkammer ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts Teil der mittelbaren Staatsverwaltung. Denkbar wäre darüber hinaus eine spätere Übertragung der Technologie auf originäre Verwaltungsleistungen. So könnten z.B. auch Führerscheine elektronisch ausgegeben und über das Register auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Das Pilotprojekt der Bundesnotarkammer könnte daher für zahlreiche Behörden interessant werden.

Welche langfrstigen Ziele verfolgt das Projekt, auch im Hinblick auf die Reichweite? Warum möchten Sie das Projekt mit Blockchain umsetzen?

Wie dargestellt, ließe sich die für den notariellen Bereich geplante Lösung auf andere Formen von Ausfertigungen übertragen, sodass z.B. Gerichte Vollstreckungstitel künftig elektronisch erteilen könnten. Bei einer solchen Öffnung des Ausfertigungsregisters für Eintragungen durch unterschiedlichste Stellen (Notare, Gerichte, Gerichtsvollzieher etc.) besteht ein besonderes Bedürfnis für eine dezentrale und zugleich manipulationssichere Technologie.

Lässt sich die Problemstellung einem oder mehreren Themen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zuordnen?

Recht & Ordnung

Was für Daten werden in der Blockchain gespeichert?

Da sich das Projekt noch in einer frühen Phase befindet, können hierzu noch keine endgültigen Angaben gemacht werden. Denkbar ist, dass in einem Block im Wesentlichen ein Zeitstempel, der Notar und die Urkundenrollennummer, der Hashwert der Vollmachtsdatei und der Hashwert des Vorgängerblocks gespeichert werden. Im Vordergrund wird stehen, dass kein persönliche Daten in der Blockchain selbst gespeichert sind.

Die unten stehenden technischen Fragen lassen sich in der derzeitigen Anfangsphase nur vorläufig beantworten.

Gibt es verschiedene Rollen innerhalb der Blockchain-Lösung?

Ja

Wer hat Zugriff auf die Daten in der Blockchain?

Konsortium (ausgewählte Teilnehmer)

Wer darf neue Blöcke hinzufügen?

Ausgewählte Nutzer

Nach welcher Methode wird ein Konsens zwischen den Knoten hergestellt?

noch offen

Werden SmartContracts in der Blockchain abgebildet?

Ja

Sind kryptografische Währungen Bestandteil Ihrer Lösung?

Nein

Validierung Führerscheinbesitz

Projektstatus:

Ein Showcase ist erstellt, die Konzeption wird mit einer Pilotanwendung ergänzt.

Problemstellung:

Management von Identitätsdaten am Beispiel des Führerscheinregisters.

Die zunehmende Digitalisierung von Prozessen ermöglicht in vielen Fällen schon heute eine papierlose Vorgangsbearbeitung. Aufgrund rechtlicher Vorgaben sind jedoch partiell Überprüfungen von Urkunden und Bescheiden in Papierform erforderlich, für die es bislang keine effiziente, durchgängige und verbreitete digitale Methodik gibt. Dies ist mit hohem Aufwand und Folgekosten verbunden – insbesondere wenn mehrere Institutionen beteiligt sind. So ist beispielsweise trotz elektronischer Reservierungssysteme aufgrund der Nachweispflicht einer gültigen Fahrerlaubnis eine unterbrechungsfreie intermodale Reise mit Benutzung eines Leihwagens nicht möglich.

Der Prozess der Führerscheinüberprüfung soll alternativ zu der Papierform mit Hilfe der Hinterlegung von Daten in einer konsortialen Blockchain exemplarisch in einem Pilotprojekt realisiert werden. Anhand dieses Prozesses kann der datenschutzkonforme Austausch von Identitätsinformationen zwischen verschiedenen Beteiligten in einem verteilten Szenario konzipiert und analysiert werden.

Eine Blockchain kann insbesondere dann als technische Basis in Betracht kommen, wenn es um die Unveränderlichkeit von Daten oder den Nachweis eines zeitlichen Verlaufs geht. Im Falle der Führerscheinüberprüfung ist stets vor Fahrtantritt eine Prüfung des aktuellen Führerscheinbesitzes mit der erforderlichen Fahrerlaubnisklasse vorgeschrieben. Ein zwischenzeitlicher – ggfs. temporärer – Entzug muss berücksichtigt werden.

Zielgruppe:

Bürger, Sonstige Autovermieter und Unternehmen mit Fahrzeugflotten.

Die Rolle der Verwaltung:

Die Führerscheinstellen der Kommunen speisen die Daten ein.

Welche langfrstigen Ziele verfolgt das Projekt, auch im Hinblick auf die Reichweite? Warum möchten Sie das Projekt mit Blockchain umsetzen?

Das Prinzip ist grundsätzlich erweiterbar für verschiedene Szenarien mit anderen kommunalen Registern. Die intensive Beschäftigung mit der noch neuen Technologie in einem Pilotprojekt erlaubt es, die Möglichkeiten und Grenzen sowie die Übertragbarkeit auf andere Prozesse zu analysieren.

Lässt sich die Problemstellung einem oder mehreren Themen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) zuordnen?

Möbiltiät &Reisen

Was für Daten werden in der Blockchain gespeichert?

Der aktuelle Besitz der einzelnen Fahrerlaubnisklassen wird gespeichert.

Gibt es verschiedene Rollen innerhalb der Blockchain-Lösung?

Ja

Wer hat Zugriff auf die Daten in der Blockchain?

Die kommunalen Führerscheinstellen (schreibend) und Autovermieter (lesend).

Wer darf neue Blöcke hinzufügen?

Ausgewählte Nutzer, Sonstige Betreiber eines Knotens innerhalb des Projektkonsortiums

Nach welcher Methode wird ein Konsens zwischen den Knoten hergestellt?

Round-Robin

Werden SmartContracts in der Blockchain abgebildet?

Nein

Sind kryptografische Währungen Bestandteil Ihrer Lösung?

Nein